Diagnostikverfahren

Athletik

Zur Bestimmung von Maximalkraft, Schnellkraft, Explosivkraft und Kraftausdauer der Hauptmuskelgruppen stehen am OSP Hessen diverse Systeme zur Verfügung, z.B. das isokinetische Kraftdiagnostik und -trainingsgerät IsoMed 2000. Dabei werden sowohl konzentrische als auch exzentrische Bewegungen analysiert.

Zur Durchführung von Laktatstufentests stehen zwei SRM-Ergometer zur Verfügung.

Leistungsphysiologie

Der Olympiastützpunkt Hessen hält kein eigenes Personal zur Durchführung von leistungsphysiologischen Testverfahren vor. Vielmehr werden diese in der Regel von unserem Kooperationspartner, der Sportklinik Frankfurt, durchgeführt und in enger Abstimmung in Steuerungsprozesse umgesetzt.

Daraus abgeleitete Aufgaben sind:

  • Leistungsphysiologische Diagnostik und Steuerung
  • Auswertung und Beratung von Tests zur Ausdauerleistungsfähigkeit
  • Laktat- und Labordiagnostik, Feldstufentests und sportartspezifische Testverfahren
  • Spiroergometrien, in Verbindung mit dem Laktatstufentest auf dem Laufband oder Fahrradergometer oder als VO2max Rampentest
  • Trainingsmitteluntersuchungen, zum Beispiel mit dem Acentas Herzfrequenz-Monitoring-System

Taktik

Der OSP Hessen setzt auf Videoaufzeichnungen basierende Taktikanalyseverfahren in Spiel- und Kampfsportarten ein. Mit Hilfe des Systems DartTrainer TeamPro werden bei der Erhebung von Daten zum taktischen Verhalten während des Spiels bzw. des Kampfes sportartspezifisch relevante Ereignisse erfasst und beurteilt. Neben der Analyse eigener Spiele bzw. Kämpfe werden auch Gegneranalysen durchgeführt, um objektive Informationen über das taktische Verhalten des Gegners zu erhalten.

Technik

1. Quantitative Verfahren

Kinemetrie 

Die Bewegungstechnik der Athleten in den verschiedenen Sportarten kann mit Hilfe von 2-dimensionalen und 3-dimensionalen Videoanalysen untersucht werden. Hierfür stehen dem OSP Hessen die Bewegungsanalysesysteme Simi Motion und DartTrainer zur Verfügung. Mit Hilfe dieser Produkte können Videoaufnahmen verarbeitet werden, welche sowohl mit konventionellen Geräten (50 Halbbilder/s) als auch mit Hochfrequenzkameras (bis zu 200 Bilder/s) der Firmen BASLER und Sony aufgenommen wurden. Dabei werden durch die Digitalisierung von vorgegebenen Bildpunkten verschiedene leistungsrelevante kinematische Merkmale der Bewegung gemessen und analysiert. Dafür kommen auch anthropometrische Modelle zur Bestimmung des Körperschwerpunktes zur Anwendung.

Dynamometrie 

Der OSP Hessen verfügt in der Leichtathletikhalle Frankfurt-Kalbach über die Möglichkeit, Bodenreaktionskräfte mit Hilfe von 2 Messplattformen der Firma Kistler in Verbindung mit der Software Bioware zu messen. Mit den beiden 0.6 x 0.9m großen Messplatten können z.B. die Bodenreaktionskräfte beim Sprint- und Hürdenlauf sowie beim Absprung im Weitsprung, Hochsprung und Dreisprung analysiert werden.

Elektromyographie 

Der OSP Hessen verfügt über eine mehrkanalige Noraxon EMG-Anlage zur Erfassung der Muskelaktivität bei sportlichen Bewegungen.

Elektronische Messgeräte (Schnellinformation) 

Seit dem Start des OSP Frankfurt-Rhein-Main im Jahre 1988 lag ein Schwerpunkt der Arbeit in der Entwicklung und dem Einsatz von Schnellinformationssystemen zur schnellen Diagnose im Training und vor allem zur Steuerung des Trainings mit objektiven Informationen. Dabei setzen wir z. Z. folgende Systeme ein.

  • Lichtschrankenanlagen in der Leichtathletik, im Kunstturnen, beim Hockey, sowohl transportabel als auch fest installiert (Leichtathletikhalle Frankfurt-Kalbach, Bundesstützpunkt Frankfurt und der Sprint-Diagnostikhalle des OSP Hessen)
  • Lasergeschwindigkeitsmesssysteme
  • Kontaktmattenanlagen zur Diagnostik der Kontaktzeiten und Flugzeiten/Sprunghöhen
  • Systeme zur Steuerung des Krafttrainings, Sprungleistung nach Hamar, Mechatronic
  • sportartspezifisch einsetzbare Systeme für die Sportart Schießen/Flinte (Trap, Doppeltrap und Skeet)
  • Schnellinformation Start und Wende im Schwimmen
  • Drucksohlenmesssystem pedar® von novel für das Messplatztraining im Hammerwurf und Schießen

2. Qualitative Verfahren

Das bei Wettkämpfen bzw. Leistungsdiagnostikterminen aufgezeichnete Bildmaterial wird zur schnellen qualitativen Bewegungsanalyse aufbereitet. Dabei werden die aus verschiedenen Perspektiven aufgezeichneten Bewegungsabläufe zusammengeschnitten und synchronisiert dargestellt, um eine optimale Bewegungsbeobachtung und -beurteilung zu ermöglichen. Diese Art der synchronisierten Videodarstellung wird ebenfalls zum Vergleich von zwei unterschiedlichen Bewegungsversuchen oder zum Vergleich von zwei verschiedenen Sportlern eingesetzt.

Bei einer anderen Form der Bildaufbereitung zur qualitativen Bewegungsanalyse werden die wichtigsten Bewegungspositionen aus der gesamten Bewegungssequenz ausgewählt und isoliert, in Form einer Bildreihe, oder zusammenhängend, in einem Stroboskopbild, dargestellt.

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