Dreisprung
Die Betreuung der Bundeskaderathleten des Deutschen Leichtathletik-Verbandes sowohl im Bundesstützpunkt Frankfurt als bei zentralen Maßnahmen umfasst die biomechanische Technikanalyse und die Diagnostik konditioneller Fähigkeiten wie Kraft, Schnelligkeit und Beweglichkeit in verschiedenen Ausprägungsformen.
Bei der biomechanischen Technikanalyse wird der Bewegungsablauf des Athleten von der Seite mit einer Hochfrequenz-Videokamera aufgenommen und anschließend mit Hilfe von speziellen Computerprogramen analysiert. Aus dieser zweidimensionalen kinematischen Analyse entsteht ein Diagnosebogen mit diversen Merkmalen des Anlaufs, des Hops (H: erster Teilsprung), des Steps (S: zweiter Teilsprung), des Jumps (J: dritter Teilsprung) und der Landung, welche die Beurteilung der technischen Leistungsfähigkeit des Athleten ermöglichen.
Diese Merkmale sind:
Tabelarisch dargestellte Parameter
- Offizielle Weite
- erwartete Weite: ist die anhand der maximalen Anlaufgeschwindigkeit errechnete (statistisch erreichbare) Sprungweite.
- Effektive Weite: Summer der offiziellen Sprungweite und des Weitenverlusts im Absprung
- Verlust im Absprung
Parameter (der Stützphasen) vom Hop, Step und Jump:
- Stützdauer: Dauer des Fußaufsatzes auf dem Boden
- Stemmwinkel s. Grafik
- Amortisation Knie: minimales Kniewinkel während der Stützphase (nur im Step und Jump)
- Schwungbeinwinkel s. Grafik
- Schwungbeingeschwindigkeit s. Grafik
Parameter der Landung
- Landeweite
- Landeverlust (Entfernung zwischen dem Aufsatzpunkt der Fersen und der hinterste Markierung im Sand, wenn der Athlet den Boden mit irgendeinem Körperteil hinter den Fersen berührt)
- Landeindex (kennzeichnet die Lage des Körpers im Verhältnis zum Landpunkt der Fersen)
- Rumpfwinkel (Lagewinkel des Rumpfes zu Beginn der Landung)
- Kniewinkel (Winkel des Knies vom Landebein zu Beginn der Landung)
- Hüftwinkel (Winkel der Hüfte des Landebeins zu Beginn der Landung)
Graphisch dargestelle Merkmale
- Trend V-Anlauf / Weite: zeigt das individuelle Verhältnis zwischen der Anlaufgeschwindigkeit (Horizontalachse) und der effektiven Sprungweite (Vertikalachse) bei allen ausgewerteten Versuchen des Athleten.
Schrittfrequenz: der letzten vier Anlaufschritte (4L-1L)
- Schrittlängen / Sprungeinteilung
- Länge des zweitletzten und letzten (2L / 1L) Anlaufschritts (gemessen an der Fußspitze des jeweiligen Stützes)
- Länge von Hop, Step und Jump (beim Jump wird die Entfernung von der Fußspitze beim Abflug bis zur Ferse des Landefußes in der Sandgrube gemessen)
- Sprungeinteilung (prozentuale Angabe der Hop-, Step- und Jumplänge im Verhältnis zur Gesamtweite)
Geschwindigkeit
- Horizontalgeschwindigkeit (linke Vertikalachse) vom vorletzten Anlaufschritt bis zum Jump
- Geschwindigkeitsverlust (rechte Vertikalachse) im Hop, Step und Jump
Vertikalgeschwindigkeit erzeugte Vertikalgeschwindigkeit im Hop, Step und Jump
Geschwindigkeitsbilanz Verhältnis zwischen der erzeugten Vertikalgeschwindigkeit und dem Verlust an Horizontalgeschwindigkeit in allen drei Teilsprüngen
- Rumpfwinkel am Anfang und Ende der Stützphase vom Hop, Sep und Jump